Im Südosten von Venezuela befindet sich die etwa 450.000 km² große Hochfläche der La Gran Sabana (auf Deutsch: Große Savanne). Bis zu 1.000 Meter hohe Gebirgszüge umgeben die Gran Sabana. Die weiten, flachen Täler der Gran Sabana weisen eine sehr alte, aus der Erdurzeit stammenden Formation auf.
Der westlichen Teil des früheren Urkontinents Gondwana bildete die Erdkruste der Gran Sabana. Im Laufe der Jahrmillionen wusch die Erosion den Sandstein aus, so dass 115 mächtige Tafelberge (in der Pemón-Indianer Sprache: Tepuis) und zerklüftete Täler die heutige Landschaft charakterisieren. Von den Tafelbergen stürzen viele Wasserfälle oft Hunderte Meter oder wie der Salto Angel (Angel Fall) fast Eintausend Meter in die Tiefe.
Der Sapo Kamá Wasserfall ist ein etwa 55 Meter hoher Wasserfall und in der Gran Sabana eine Touristenattraktion. Der Sapo Kamá ist mit dem Auto sehr leicht zu erreichen und man kann in einem nahegelegenen, von Pemón Indianern geführten Camp übernachten.
Eine etwas andere Attraktion ist Quebrada de Jaspe. Bei diesem Wasserfall nahe dem Ort San Franzisko ist die Fallhöhe wie auch die Wassermasse ehre gering zu den anderen gezeigten Wasserfällen in Venezuela. Das Interessante an Quebrada de Jaspe ist das Gestein des drei Kilometer langen Flussbettes und des Wasserfalls. Es besteht aus dem Halbedelstein Jaspis, Chemisch: Siliziumdioxid SiO² mit bis zu 20 Beimengung verschiedener Materialien wie Eisenoxid, Eisenhydroxid, Manganhydroxid und Tonerde.
Jaspis wird ausschließlich zu Schmuck und Ziergegenständen verarbeitet. Im Flussbett des Quebrada de Jaspe kann man bei Niedrigwasser problemlos im meist nur knöcheltiefen Wasser laufen. Nach einem starken Regenschauer in dieser Region der Gran Sabana ist auch hier mit größeren Wassermassen zu rechnen.
Vor den zum Baden einladenden natürlichen Süßwasser Schwimmbecken sei eindringlich gewarnt. Das Wasser ist hier wohl nicht das Problem, aber die in diesem Teil Venezuelas vorkommenden Buriburi Mücken (Auch Buri-Buri, Puri-Puri oder Puripuri). Diese Mücken befallen einem auch am Tag in Wassernähe. Es scheint sich um eine Sandfliegenart zu handeln, jedoch habe ich keinen wissenschaftlichen Bericht über diese seltsamen Fliegen aus Venezuela gefunden.
Die laut Einheimischen Berichten normalerweise in der Dämmerung zuschlagenden sehr kleinen Buriburi Fliegen stechen oder beißen völlig schmerzfrei meist in die Beine und Fußoberseite. Nach kurzer Zeit entwickeln sich jedoch etwa 1-2 cm große Quaddeln die in der Mitte einen Schwarzen Punkt haben und tagelang höllisch jucken. Auch ein Gel gegen Insektenstiche linderte den Juckreiz nur gering für kurze Zeit. Entgegen anderer Berichte über Narbenbildung haben sich meine Quaddeln alle ohne bleibende Narben nach etwa einwöchigem, total nervigen blutigen Kratzens verabschiedet. Die Buriburi Quaddeln wurden vom Körper komplett abgestoßen, was zu anfänglichen kleinen Vertiefungen und rosa Verfärbungen in der Haut führte.